Der fehlende Buchstabe

Da ist doch heute das sechsunddreißigste Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft eingetroffen. Schnell durchblättern, was es so gibt. Und halt, da stoße ich wieder auf eine alte Frage. Wieviele Buchstaben hat das deutsche Alphabet zu Mays Zeit?

Im Jahrbuch wird auf Seite 45 aus Schacht und Hütte zitiert : " Aus den 25 Buchstaben des deutschen Alphabets lassen sich..."

Ich erinnere mich, dass im Buschgespenst des KMV auch eine verzwickte Geheimschrift aus den 25 Buchstaben des Alphabets durch Zuordnung von Zahlen gebildet wurde. Aus der Weltbildausgabe ist mir die Passage gerade nicht momentan.

Meine Finger reichen einfach nicht zum Zählen, ich komme doch immer wieder auf 26 Buchstaben. Welcher fehlt bei May?

Guten Abend!

Schön, Dich mal wieder zu lesen.

"Früher wurden "i" und "j" nicht so säuberlich geschieden wie heute. Hölderlin schreibt meist "iezt", noch früher konnte man "izt" lesen. Noch heute kannst du in alphabetischen Aufzählungen finden, dass nach dem "i" gleich das "k" kommt."

ta



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.10.06 20:01.

Dass man "i" und "j" in der Schreib- und Druckschrift unterschied, bedeutet nicht, dass sie als zwei unterschiedliche Buchstaben angesehen wurden. Für das "s" gab es ja auch zwei Schreib- bzw. Druckweisen.
Übrigens: In der Fraktur waren die Versalien, also die Großbuchstaben "I" und "J" sogar identisch.

Danke für die Erklärung. Hoffentlich wissen das auch die jugendlichen Leser des Buschgespenstes. Ohne diese Erläuterung besteht die Geheimschrift dort eben auch noch aus 25 Buchstaben. Sollte das nicht dem Zeitgeist angeglichen werden? Oder ist jetzt mit der Reform der Rechtschreibreform alles wieder gut?